Samstag, 22. Mai 2010

Artikel über das Sterben der mittelständischen Wirtschaft im Kapitalismus

Das Sterben der mittelständischen Wirtschaft, Guido Westerwelle und Karl-Theodor von u. zu Guttenberg

Von Winfried-Sobottka 19.09.2009, 09.46 Uhr

Man muss nüchtern feststellen, dass die Arbeitnehmer, Rentner und Arbeitlosen seit Jahrzehnten von der Politik betrogen werden. Solange wird der deutschen Volkswirtschaft eine Medizin verordnet, die ihre Krankheit nicht heilt, sondern beflügelt.

Bereits die rasant zunehmenden Technologieforschritte seit Eintritt in das Computer-Zeitalter begründen einen zunehmenden Ersatz von Arbeitskraft durch Maschinenleistung.
Das gilt selbst für hochqualifizierte Arbeiten, natürlich schafft ein mit heutigem Ideal-Equipment ausgestatteter Architekt oder Ingenieur mehr als zehn seiner Vorgänger in den 60-ger Jahren, die mit Tuschezeichnern und Schablonen anriesigen Zeichenbrettern standen, mit mechanischen Taschenrechner umfangreiche Berechnungen ausführen mussten.

Das ökonomische Maß, in dem sich das ausdrückt, ist die sog. Arbeitsproduktivität. Sie gibt an, wie viele Arbeitstunden nötig sind, um eine bestimmte Leistung zu erzeugen, etwa einen Stuhl, ein Auto, eine Konservendose.

Nun ist es grundsätzlich eine feine Sache, wenn Arbeitsproduktivität erhöht werden kann. Warum soll man mehr schuften als nötig?

Andererseits verhält es sich so, dass Arbeitseinsatz und Kapitaleinsatz natürlich Auswirkungen auf die Verteilung des Volkseinkommens haben. Wollte man heute die selben Verteilungsschlüssel haben wie in den 60-ger Jahren, so hätte jeder Fortschritt in der Arbeitsproduktivität zu einer Arbeitszeitverkürzung bei fast vollem Lohnausgleich führen müssen - lediglich der veränderte Kapitaleinsatz hätte gegengerechnet werden dürfen.
Das wussten die Kapitalisten zu verhindern, mit massiven Einflüssen auf die Parteien, die Medien und die Herrschaaren der Wirtschaftsleute sorgten sie selbst in Zeiten steigender Arbeitsproduktivität für Zurückhaltung in der Lohnentwicklung.

Bereits durch diese Vorgehensweise fand eine massive Umlenkung in der Verteilung des Volkseinkommens statt, zunehmend größere Anteile gingen an die Kapitalisten, zunehmend kleinere Anteile an die Arbeitnehmer.

Doch damit nicht genug: Die Einflüsse der Kapitalisten auf Parteien, Medien und Wirtschaftsfachleute wurden auch missbraucht, um diese Umverteilungswirkung noch weiter zu verstärken: Die Steuern auf Kapitaleinkommen und hohe Einkommen wurden seit Helmut Schmidt enorm und immer wieder gesenkt, die Verbrauchssteuern und die Mehrwertsteuer, die die Bezieher kleinerer Einkommen überproportional trifft, zunehmend erhöht.

Alles, was in Sachen Lohnpolitik oder Steuerpolitik machte, wurde dem Volk als nötig verkauft, um letztlich die Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Es war nichts anderes als eine große Lüge. Aber eine Lüge, von der viele profitierten: Die Parteien, die sich dem anschlossen, erhielten reichliche Spenden, die Medien, die in den Händen der Reichen liegen, beschäftigten nur solche Journalisten, die das Spiel mitmachten, Wirtschaftsfachleute, die sich diesen Lügen anschlossen, erhielten lukrative Aufträge und Verträge.

Doch auch damit nicht genug. Die selbstgemachte Globalisierung musste her, die deutsche Arbeitnehmer in unmittelbare Konkurrenz zu Arbeitnehmern in solchen Ländern setzte, in denen man für hundert oder zweihundert Euro im Monat tatsächlich leben kann. Profiteure: Die Kapitalisten, denen es so gelang, den Anteil der Arbeitskosten noch weiter nach unten zu fahren.
Auch die Globalisierung wurde den Volk als segensreich verkauft, von den Politikern, von den Medien, von den Wirtschaftsfachleuten.

Die so auf verschiedenen Wegen heftigst vorangetrieben Umverteilung von Arbeitseinkommen zu Kapitaleinkommen bewirkte allerdings stets auch einen Effekt, der im Grunde nicht erwünscht war: Die Binnennachfrage kränkelte immer mehr, und dem liegt ein einfaches empirisch ermitteltes Gesetz zu Grunde: Der Anteil des Geldes, den jemand von seinem Einkommen nicht verbraucht, den er also zur Seite legt, wird als Sparquote bezeichnet. Diese Sparquote, das kann sich auch jeder denken, steigt mit steigendem Einkommen.

Da das Kapital überwiegend in relativ wenigen Händen lag, während relativ viele Hände Einkommen nur durch Arbeit erzielten, war die Umverteilung von Arbeitseinkommen zu Kapitaleinkommen zugleich eine Umverteilung von den Beziehern geringer Einkommen zu den Beziehern großer Einkommen. Damit wurde die Konsumquote, so nennt man den Anteil des Einkommens, der in den Konsum fließt, zunehmen gesenkt.

Das hatte und hat natürlich Auswirkungen, die zum Beispiel die Printmedien längst zu spüren bekommen. So mancher Journalist, der sein Geld vor zehn Jahren noch damit verdiente, dass er dem Volk die Wirtschaftslügen schmackhaft machte, ist heute arbeitslos.

Doch das hatte und hat Einfluss natürlich vor allem auf diejenigen kleineren und mittleren Unternehmen, die auf die Binnennachfrage besonders angewiesen sind.

Während es in den 60-ger Jahren so gut wie unvorstellbar war, dass man in Einkaufsstraßen unbesetzte Läden fand, ist es heute außerhalb von 1a-Lagen so gut wie unvorstellbar, dass man keine unbesetzten Läden findet. Im Handwerk sieht die Lage nicht besser aus.

Freiberufler wie Tierärzte, die aus privaten Geldern bezahlt werden, können ebenfalls ein Lied davon singen, Architekten, die für Private arbeiten, ebenfalls und so weiter.

Wer die Worte des Wirtschaftsministers Karl-Theodor von Guttenberg richtig zu deuten weiß, dass die mittelständische Wirtschaft keine lebensnotwendigen kurzfristigen Darlehn mehr von den Banken erhält:

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zu-guttenberg-warnt-vor-kreditklemme;2455078

der weiß, dass große Teile der kleinen und mittelständischen Wirtschaft vor dem Ruin stehen.

Darauf richtet von Guttenberg sich durchaus ein, wenn auch in erfreulicher Weise: Er will Insolvenzen erleichtern:

http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE5720CF20090803


Eigentlich sollte man meinen, dass der Gang Deutschlands hin zu einer Bananenrepublik, in der wenigen alles, allen anderen gar nichts zufließt, allmählich ein Ende haben sollte.

Das ist aber nicht so. Zwar erklären sowohl Guido Westerwelle als auch von Guttenberg ständig, sie wollten der mittelständischen Wirtschaft helfen. Doch im Angebot haben sie nur Steuersenkungen - die denen nützen, die noch stark sind, doch denen, die es nicht mehr sind, weil ihnen die Nachfrage fehlt gar nichts nützen. Im Gegenteil: Die Steuersenkungen kommen wieder denen zugute, die höhere Einkommen haben, erfordern wieder Einsparungen zu Lasten von öffentlichen Haushalten und Beziehern geringer Einkommen, drosseln damit die Nachfrage noch weiter ab.

Man kann nur hoffen, dass denen, die das Volk heute noch belügen, allmählich klar wird, dass sie morgen selbst zu den Opfern ihrer Lügen werden, wie die Journalisten, die vor einigen Jahren noch die neoliberalen Lügenmärchen auftischten, heute aber arbeitslos sind.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Winfried Sobottka, Dipl.-Kaufmann, United Anarchists

Impressum: http://www.winfried-sobottka.de/

Zusätzliche Tags: Katja Kipping, Franziska Drohsel, Linksautonome Berlin und Hamburg, Antifaschistische Linke Berlin, Dr. Ehrhart Körting, Polizei Berlin, Die Linke Berlin, Die Linke Sachsen

Wichtige Links:http://kritikuss.over-blog.de/article-widerstandsrecht-nach-artikel-20-gg-united-anarchists-linksautonome-berlin-und-hamburg-militante-gruppe-berlin-und-hamburg-polizei-berlin-omega-sigma-49969767.html

http://kritikuss.over-blog.de/pages/die-zerschlagung-gesunden-sexuallebens-als-voraussetzung-faschistischer-herrschaft-3052257.html

http://belljangler.wordpress.com/2010/05/21/die-sexuelle-verklemmtheit-der-katja-kipping-und-der-politische-kampf-polizei-berlin-dr-ehrhart-korting-antifaschistische-linke-berlin-die-linke-berlin-die-linke-sachsen/

Winfried Sobottka, United Anarchists, über die Kapitalismuskritik von United Anarchists

Belljangler: "Winfried, Du eröffnest diesen speziellen Blog nur für die Kapitalismuskritik von United Anarchists. Warum hältst Du das für so wichtig?"

Winfried Sobottka: "Viele, darunter zweifellos auch klügste Köpfe, halten den Kapitalismus für das Grundübel schlechthin. Obwohl wir deren sachliche Kritik am Kapitalismus durchaus teilen, ist er für uns nicht originäres, sondern derivatives, abgeleitetes Übel. Es ist von höchster Bedeutung, dass wir, United Anarchists, von diesen Leuten akzeptiert werden, um mit unseren grundsätzlichen Darlegungen auf interessiertes Gehör zu stoßen. Das können wir nur erreichen, indem wir durch fundierte Kritik am Kapitalismus beweisen, dass wir mit ihnen durchaus auf einer Wellenlänge liegen, und auch, dass wir keine Dummköpfe sind.

Weiterhin ist es so, dass außerhalb der klassischen linken Szene die fest zementierte Ansicht herrscht, der Kapitaliamus sei praktisch von der Schöpfung gewollt, nur unter den Voraussetzungen des Kapitalismus könne, wenn überhaupt, menschliche Gesellschaft ersprießlich funktionieren. Diese Leute assozieren unabdingbare Werte wie Demokratie, Gerechtigkeit, Lebensglück oftmals reflexartig mit dem Kapitalismus. Eine nicht kapitalistische Gesellschaft können sie sich nur diktatorisch, ungerecht und trostlos vorstellen. Diesen Leuten gilt es sachlich aufzuzeigen, welche systematischen Defekte der Kapitalismus aufweist, ferner, ihnen sachlich aufzuzeigen, dass Kapitalismus nur in einer undemokratischen, ungerechten und im Grunde lebensunwerten Welt existieren kann, dass er ein übler Feind der Menschlichkeit ist.

Last not least gibt es die Fädenstricker im Kapitalismus, diejenigen, die im Grunde alle anderen tanzen lassen, sich dabei übler Verschwörungsapparate und grausigster Mittel bedienen. Diesen, es ist ein Versuch wert, gilt es aufzuzeigen, dass sie sich in Wahrheit selbst im Wege stehen, dass auch ihre einzige Chance in einer besseren Welt besteht."

Belljangler:"Als Minimalziel würde ich das nicht bezeichnen, was Du hier vorhast..."

Winfried Sobottka: "Belljangler, wir, United Anarchists, kämpfen nicht für Minimalziele. Wir kämpfen für den Himmel auf Erden für die gesamte Menschheit, für eine Weltordnung, die sich kompromisslos an der Vernunft und an der Gerechtigkeit orientiert und alle Menschen glücklich macht."

Belljangler: "Was macht Dich zuversichtlich, dass wir dieses Ziel erreichen können?"

Winfried Sobottka: "Erstens, dass es tatsächlich für alle das Beste ist, für jede und jeden individuell, für alle insgesamt. Zweitens, dass ich die Grundzüge des Konzeptes schon in vielen Beiträgen vorgetragen habe, dass sie bisher jeder sachlichen Kritik stand halten konnten und, was für mich besonders wichtig ist, unter den Augen unserer Schwestern und Brüder von der Internetforce bestehen konnten. Diese jungen Leute sind durchweg weit überdurchschnittlich intelligent und extrem kritisch. Seit Jahren unterstützen sie mich im Internet mit enormem Aufwand und höchster Entschlossenheit. Das würden sie nicht tun, wenn ich aus ihrer Sicht etwas anderes als das ultimative Konzept vertreten würde."

Impressum: http://www.winfried-sobottka.de/

Zusätzliche Tags: Katja Kipping, Franziska Drohsel, Linksautonome Berlin und Hamburg, Antifaschistische Linke Berlin, Dr. Ehrhart Körting, Polizei Berlin, Die Linke Berlin, Die Linke Sachsen

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